Straßenbeleuchtung bringt man automatisch mit Lichtmasten oder Laternen in Zusammenhang. In diesem Fall dürfen Sie den Begriff jedoch durchaus wörtlich nehmen. Eine Straße, die nachts leuchtet, und das auch noch ganz ohne Elektrizität! Diesem „Smart-Highway“ widmet sich eine niederländische Designfirma. Eine Teststrecke wurde mit speziellen Straßenmarkierungen ausgestattet, die tagsüber Sonnenlicht absorbieren und sie nachts wieder abgeben. Das phosphoreszierende Pulver, das hierfür auf die Begrenzungsstreifen aufgetragen wird, kann bis zu acht Stunden lang leuchten und so zu einem Mehr an Sicherheit und Orientierung für Auto-, Lastkraftwagen-, Motorrad- und Fahrradfahrer im nächtlichen Straßenverkehr beitragen. Insbesondere auf unbeleuchteten Landstraßen, neben denen selbst indirekte urbane Lichtquellen fehlen.
Doch auch auf mit Beleuchtungsanlagen ausgestatteten Verkehrsadern könnten die Leuchtmarkierungen wartungs- und energieintensive elektrische Infrastruktur minimieren und damit den ökologischen Fußabdruck senken. Zwar fordern Aspekte wie der Energiebezug und Nutzen der Markierungen bei fehlender Sonne oder Schneedecke eine Weiterentwicklung des Konzepts, doch stellt es die Weichen für ein intelligentes Informationssystem auf Straßen. So könnten zukünftig temperatursensible Symbole gefährliche Witterungsverhältnisse anzeigen, beispielsweise bei Eisglätte erscheinen.
Auch eine dynamische Reaktion auf Verkehrsaufkommen wäre prinzipiell möglich. Auf sich entwickelnden stockenden Verkehr oder Staus könnte just in time durch Erscheinen eines entsprechenden Asphaltsymbols hingewiesen werden. Selbst Induktionskraftfelder zur Aufladung elektrischer Fahrzeuge oder Sensoren, die bei Berührung Umgebungsbeleuchtung aktivieren, könnten zukünftig Realität auf unseren Straßen werden. Leuchtende Verkehrswege – der Anfang einer Idee mit viel Potenzial.