Teppichentfernung: Kann aufwendig sein – muss aber nicht!
Fliegende Teppiche sind sie nicht zwangsläufig orientalischer Natur. Jede Art von Auslegeware kann potenziell fliegen – im Sinne von Rausfliegen nämlich. Und das ist nicht mal halb so romantisch wie in 1001 Nacht. Tatsächlich bedeutet Teppichentfernung Arbeit, Schweiß und starke Nerven. Zumindest, wenn man es falsch angeht.
Für die Entfernung von Teppichboden gibt es vielfältige Gründe. Einer der Häufigsten: Der Wunsch nach Renovierung und Modernisierung. Ein weiterer sind Allergien. Teppiche sammeln Staub, Pollen oder Tierhaare und können für Personen mit Überempfindlichkeiten oder Atemwegserkrankungen problematisch sein. Bei Feuchtigkeitsproblemen kann Teppich ein Brutkasten für Schimmel oder Milben werden, was ebenfalls gesundheitliche Risiken mit sich bringt. Abgesehen davon können Abnutzungserscheinungen, altersbedingte optische Makel, Geruchsbildung, die Notwendigkeit eines strapazierfähigen Belags oder eine leichtere Bodenreinigung zum Rauswurf von Teppichen führen. Die Teppichentfernung bedeutet somit Lösungen für Ästhetik, Sauberkeit und Gesundheit.
Mit der Herausnahme der Auslegeware ist es jedoch meist nicht getan. Angefangen bei der Entfernung von Teppich- und Kleberesten über das Abschleifen bis hin zur Verlegung eines Neubelags machen die Anschlussarbeiten an die Teppichentfernung den Hauptteil der Arbeit aus. Worum es dabei im Einzelnen geht, und wie das Projekt „neuer Boden“ professionell und ohne unnötigen Aufwand gelingt, erfahren Sie hier.
Die Entfernung von Teppichboden kann seine Tücken haben und ohne das richtige Know-how zum langwierigen Kraftakt werden. Was kann passieren?
Im besten Fall lässt sich der Teppich ganz easy abheben. Dann nämlich, wenn er nicht oder lediglich mit doppelseitigem Klebeband befestigt wurde. Lose aufliegende oder mit Klebeband fixierte Auslegeware wird – je nach Größe in Streifen geschnitten – ganz simpel aufgerollt. Eventuelles Klebeband, das auf dem Unterboden haften geblieben ist, wird mithilfe von Spachtel und Heißluftfön im Nachgang entfernt. Bei der Teppich-Entsorgung gilt: Was reinpasst darf in die Restmülltonne. Große Teppichböden sind als Sperrmüll anzumelden oder auf einem Wertstoffhof abzugeben.
Läufer, Brücken, Vorleger oder andere kleinere Matten sind in der Regel nicht verklebt. Anders sieht es mit Teppichen aus, die den kompletten Raum einnehmen. Hier wurde meist Kleber eingesetzt, um Faltenwurf zu vermeiden. Wie und womit wurde geklebt, lautet dann die Frage, zumal die Verlegung oft Jahre oder gar Jahrzehnte zurückliegt und möglicherweise noch vom Vorbesitzer oder einer anderen Generation ausgeführt wurde. Ehe es ihm an den Floor geht, stehen also entsprechende Ermittlungen an: Handelt es sich um wasserlöslichen oder wasserfesten Teppichkleber? Das lässt sich herausfinden, indem man den Teppich an einer Ecke mit kochendem Wasser befeuchtet. Nach etwa zweistündiger „Einweichzeit“ kann der Versuch unternommen werden, ihn vorsichtig anzuheben.
Alternative 1: Wasserlöslicher Kleber
Löst er sich leicht, ist dies ein gutes Zeichen. Bei dem verwendeten Teppichkleber handelt es sich um wasserlöslichen Leim. Entsprechend bietet sich die Methode der Testecke für den gesamten Teppich an. Mithilfe einer Gießkanne wird der Teppich befeuchtet und nach etwa zwei Stunden herausgehoben. Auch hier gilt es, den Boden mit einem Teppichmesser in Streifen zu schneiden. So lässt er sich simpel aufrollen und in Müllsäcken verstauen.
Doch was machen Sie, wenn es sich beim darunterliegenden Boden nicht um Estrich, sondern einen nässeempfindlichen Holzboden handelt, der erhalten bleiben soll? Gerade in Altbauten ist das nicht selten der Fall. Hier scheidet Wasser wortwörtlich als Lösung aus.
Alternative 2: Wasserfester Kleber
Hält der Kleber dem Wassertest stand, handelt es sich um Kunstharz oder einen anderen wasserfesten Stoff. Wird der Teppichboden gewaltsam herausgezerrt, reißt der Floor aus dem Gummi, das wiederum zusammen mit dem Kleber auf dem Estrich haften bleibt. Besonders hartnäckig ist Klebstoff auf 2-Komponenten-Basis, der überwiegend in den 70er Jahren angewendet wurde und an der gelben Farbe zu erkennen ist. Der Worst Case, denn diese Teppichreste lassen sich händisch so gut wie nicht mehr entfernen.
Damit aus Auslegeware keine Aufregeware wird, muss also spezielles Gerät wie ein Teppichstripper zum Einsatz kommen.
1. Teppich zurechtschneiden
In Vorbereitung wird der Teppich mit einem Cutter in Streifen geschnitten. Hierbei sollte man die Arbeitsbreite des Teppichstrippers berücksichtigen: Sind die Streifen leicht schmaler als die Klingen, lässt sich am effizientesten arbeiten. Damit der darunterliegende Boden nicht beschädigt wird, sollte ein Messer mit Hakenklinge eingesetzt werden, das auf der Unterseite stumpf ist.
2. Staubschutz
Bevor der Teppichstripper zum Einsatz kommt, sollten empfindliche Gegenstände und benachbarte Räume vor Staubbeaufschlagung geschützt werden. Selbstverständlich haben auch alle Beteiligten entsprechende Schutzkleidung zu tragen. Türen sind zu schließen, Fenster zu öffnen, Mobiliar ist abzudecken, Staubmaske, Overall und Schutzbrille sind zu tragen.
3. Teppichstripper Einsatz
Anschließend kommt der Teppichstripper zum Einsatz. Begonnen wird stets an einer Schnittkante. Nun geht es dem Teppich Streifen für Streifen an den Floor. Maschinen wie der Teppichstripper TKS 7 der BEYER-Vermietung lassen sich mit unterschiedlichen Klingen für individuelle Einsatzherausforderungen ausstatten. Diese Klingen schwingen bis zu 1725-mal pro Minute und lösen auf diese Weise Klebereste von Holzböden, Beton oder Estrich. Doch nicht nur Teppich wird mithilfe von Strippern entfernt! Auch verklebte Bodenbeläge wie Vinyl, Textil oder Kork lassen sich durch Unterfahren mit dem Teppichstripper effizient, präzise und rückenschonend herausnehmen. Wie das aussieht, zeigt dieses Video.
Elektrische Bodenbelagentferner sind kompakt konstruiert und unkompliziert zu bedienen. Entsprechend unterstützen sie Renovierungen in kleinen, sperrigen Räumen ebenso professionell, wie großflächige Projekte in Hallen. Eine lohnende Option ist die Teppichstripper Miete. Malerbetrieben, Raumausstattern, dem Facility-Management und Profi-Heimwerkern steht auf diese Weise professionelles, leistungsstarkes Gerät bedarfsgerecht zu kleinen Preisen zur Verfügung.
4. Klebereste entfernen
Verbleiben nach dem Teppichstrippen Klebereste auf dem Boden, sollten diese mit hierfür geeigneten, speziellen Lösungsmitteln entfernt werden. Denn selbst geringe Restspuren von Altkleber können mit anderen Klebern chemisch reagieren, Blasen werfen oder zu Haftverlust führen.
5. Säubern der Räumlichkeit
Die gröbste Arbeit ist erledigt. Was bleibt ist der Staub, der professionell mit einem leistungsstarken Industriesauger entfernt wird. Erst danach darf der Eigenschutz um Maske, Brille und Staubschutzanzug reduziert werden. Wer keinen Industriesauger zur Verfügung hat, kann ihn zu fairen Konditionen bedarfsgerecht mieten.
6. Boden für neuen Belag vorbereiten / Altbelag aufbereiten
Sind Teppich, Schmutz und Staub beseitigt, können weitere Schritte wie das Angießen einer Ausgleichsmasse erfolgen. Unebenheiten im Estrich werden per Bodenschleifmaschine ausgeglichen. Wurden durch die Entfernung des Teppichs Holzdielen oder hochwertige Parkettböden freigelegt, die erhalten bleiben sollen, werden Kratzer und Beschädigungen abgeschliffen und das Holz mit Wachs oder Öl neu versiegelt. Oder vielleicht möchten Sie einen neuen Teppich verlegen? Schließlich versteht Teppich es wie kein anderer Bodenbelag, Wärme und Komfort zu vermitteln und erfüllt dazu noch eine praktische Schalldämmungsfunktion.
Für welchen Bodenbelag Sie sich auch entscheiden – und welche Arbeiten hierfür anstehen – BEYER Mietservice KG ist mit Rat, Tat und den passenden Geräten an Ihrer Seite. Entdecken Sie das umfangreiche Sortiment der Bau- und Elektrogeräte für vielfältige Renovierungsarbeiten.